Poesie

Gewicht



Wo war das Tau, dessen Ende ich zu greifen suchte,
dessen Halt im Griff meiner Faust sich löste,
als sich die Erde nicht mehr regte, im geschriebnen Buche,
plötzlich das Erstarren sich wandelte in Größe
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durch Worte, die zurück sich schrieben,
gegen die Zeit ihrer Bestimmung folgten,
sie formten sich zu einem Seil, waren getrieben,
vom Greifen, Suchen, vom wahren Wollen,
bis Hände und Tau ein Knoten blieben
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dort, wo der Himmel im Meer versank,
weit außerhalb des fassbaren Glücks,
ein Meteor als einzig Zeuge trank,
das Gewicht des Schicksals, es kam zurück
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ein Gewicht, das weder Schwere wog,
noch die Leichtigkeit zu messen wagte,
ausgeliefert dem unbeschreiblich Sog,
in Kreisen des Lichts die Leere fortjagte

Ich spüre die Worte, die ich schreibe. Berühren möchte ich. Erkennen. Und manchmal auch Eis brechen ... Debütroman "Dünnes Glas", 2019 | "Mein Blau" Life is a Story, 2020 | "Die Traumwächterin" Life is a Story, 2021

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